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Mit der neuen Fertigungslinie können die Innen- und Außenwände parallel produziert werden:im Bild die Vorbereitung für Dämmen … © Nöstler

24 Stunden-Solarhaus

Ein Artikel von Administrator | 13.12.2001 - 00:00
In den vergangenen 10 Jahren hat sich Renggli, Schötz/ CH, zu einem der innovativsten Fertighaus- und Holzsystemhersteller in der Schweiz entwickelt. Der Einstieg in die industrielle Fertigung erfolgte 1995 mit dem Neubau einer Halle.
In der Arbeitsvorbereitung werden die Daten vom CAD-Programm Sema, Wildpoldsried/D, mittels Diskette zur Hundegger-Abbundanlage gespielt. Dort werden die Teile für Holzriegelbauten oder Dachstühle einzeln abgebunden. Für den Plattenzuschnitt arbeitet man mit einem Abbundcenter von CMS, Zogno/I.
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Mit der neuen Fertigungslinie können die Innen- und Außenwände parallel produziert werden:im Bild die Vorbereitung für Dämmen … © Nöstler

Zweite Fertigungslinie. Alle Boden- und Dachelemente werden auf 2 Wendetischen aufgelegt und zusammengebaut. Die Vorfertigung der Holzteile erfolgt bis zu einer Länge von 12 m und einer Breite von 2,5 m im Werk. 2001 wurde die Produktion erweitert: Mit der Anschaffung der 2. Fertigungslinie im vergangenen Jahr können jetzt die Innen- und Außenwände parallel produziert werden.
Bei der Herstellung der Holzriegelwände wird schrittweis vorgegangen: Nach dem Abbund erfolgt der Zusammenbau laut Liste der Arbeitsvorbereitung. Zuerst wird die Wand-Außenseite beplankt. Nach der Mineralwoll-Dämmung versieht man als Brandschutz die Innenseite mit Gipskartonplatten.
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… und die Anbringung der hinterlüfteten Fassade an den Außenseiten der Holzelemente © Nöstler

Ergonomisch richtig. Fassadenverkleidungen werden an der hängenden Wand angebracht. Die Vorrichtung dafür kann einfach in den Boden gesenkt werden, um immer eine ergonomisch richtige Arbeitsposition für die Mitarbeiter zu gewährleisten.
Den Transport der Elemente bewältigt Renggli mit Speditionen. Die Teile werden in der Halle auf Trailer geladen und gut zugedeckt, um vor Witterungseinflüssen zu schützen. Der Anhänger wird an den Lkw gekoppelt und zur Baustelle gebracht.
Das Controlling ist bei Renggli stark entwickelt: Jedes Projekt wird vor- und nachkalkuliert. Auch im Werk sind nur ausgebildete Fachkräfte beschäftigt, Qualität wird großgeschrieben.
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Übersichtliche Inselfertigung: im Vordergrund das Zusammenbauen der Einzelteile, hinten die kompletten Wandelemente © Nöstler

Haus plus Energie. Renggli baut energieeffiziente Häuser. Nun will man den Minergie- und Passivhausstandard speziell fördern und übernimmt für den Bauherren während 5 beziehungswiese 10 Jahren die anfallenden Heizenergiekosten.
Im Jahre 1998 durfte Renggli für die Konzepthäuser die ersten 3 in der Schweiz vergebenen Minergie-Label entgegennehmen. Im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes wurden nur ein Jahr später die ersten Passivhäuser der Schweiz realisiert.
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Passivhaussiedlung Wegere in Nebikon © Nöstler

Solarhaus in Kürze. In Bern wurde im vergangenen Jahr ein Solarhaus Futura in 24 Stunden samt Dach, Installationen und Elektrik errichtet. Mit der genauen Planung wurde im Mai begonnen. Die Produktionszeit bei Renggli betrug 10 Tage. Am 1. September wurde das Haus am Berner Bundesplatz aufgestellt.
Seit September 2001 sind 10 Konzepthäuser am Markt. Gedanke: Haus als Produkt zu vermarkten. „Sie sind die systematische Weiterentwicklung eines überzeugenden Unikates, technisch optimiert und in der Gestaltung veredelt”, erläutert Geschäftsführer Max Renggli die Idee des Konzepthauses.
Grundsätzlich sind alle 10 Häuser in Holzfassade oder mit mineralischem Abrieb erhältlich, Farbwahl und Ausführung erfolgen nach den Wünschen der Kunden. Mit den Features von RenggliPlus steht eine große Palette von Varianten zur Auswahl.
Breites Angebots-Spektrum. Bei den meisten der 10 Konzepthaustypen sind in der Standardausführung 5 bis 6 Zimmer realisiert. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen von jungen Familien, die vielleicht nicht ein allzu großes Budget haben - speziell beim „Familia”.
In der Palette gibt es aber auch Häuser, die ältere Menschen ansprechen, die nach dem Auszug ihrer Kinder die Wohnsituation verändern möchten. Das Grösste ist das Konzepthaus „Grandiosa”: mit 8 Zimmern ein elegantes und repräsentatives Traumhaus.
Projektmanagement siedelt. Renggli wird in Sursee/CH einen neuen Firmensitz errichten. Die Geschäftsleitung und der Hausbau werden im Frühling 2003 die neuen Arbeitsräume beziehen, der Holzbau mit der Produktion bleibt am Standort Schötz. Die Räumlichkeiten von Renggli werden sich im Parterre und im 1. Obergeschoss des 3-stöckigen, quadratischen Atriumhauses befinden. In der 2. Etage werden (Partner-) Firmen sowie Wohnungen untergebracht. Investition: 10 Mio. sFr.
Renggli-Facts
Gründung: 1923 als Sägewerk
Geschäftsführer: Max und Beat Renggli
Mitarbeiter: 110, davon
45 in der Produktion
Umsatz: 20 Mio. sFr/J
Produktion: 100 Häuser/Jahr
Firmenareal: 3,5 ha, davon
1 ha überdachte Fläche