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Ing. Erwin Thoma © Pachler

Vom Holz zum Sondermüll

Ein Artikel von Administrator | 30.04.2002 - 00:00
Wenn man schaut, wie in Österreich mit dem Holz um-gegangen wird, ist es ein Wunder, dass überhaupt zu 5% mit Holz gebaut wird”, meinte Ing. Erwin Thoma bei seinem Vortrag anlässlich der Holzwerk am 11. April in Salzburg. Er wies auf die Vorteile des Holzes den anderen Baustoffen gegenüber hin.
Neben der Statik und dem Brandschutz nannte er die Dämmeigenschaften von massivem Holz und dessen Eignung, hochfrequente Strahlung abzuschirmen. Unverständlich sei für ihn, wie man diese durch die Verwendung falscher Verbindungsmittel und Techniken zunichte machen könne, wie es oft betrieben würde.Marketinginstrument Natürlichkeit. Durch die Verwendung chemischer Zusätze wie Leime oder Holzschutzmittel mache man den gesunden Werkstoff Holz zum Sondermüll, so Thoma. Eine Aussage, die in der Diskussion heftigen Widerspruch auslöste. Würde diese Ansicht auch vor den Kunden laut, so würden viele grundsätzlich vom Holzbau abgeschreckt.
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Ing. Erwin Thoma © Pachler


„Diese Chemie hat im Holzbau auch nichts verloren”, so Thoma. „Man vergibt damit das beste Marketinginstrument, das man für Holz im Ärmel hat.” Er ist der Meinung, dass die Vielfalt der Holzleute wichtig sei, um neue Ideen zu entwickeln. Die Holzwirtschaft sei viel zu lange in eine Richtung gelaufen.
Es müsse doch gelingen, zwei Bretter nachhaltig miteinander zu verbinden, ist er überzeugt. „Biologische Leime werden allerdings nicht auf den Markt gelassen, obwohl es sie schon gibt.”70% Ausbeute bei Massivbausystem. Als Beispiel für eine gelungene Nutzung der im Holz vorhandenen Ressourcen nannte Thoma die in seinem Betrieb hergestellten Holz-100-Elemente. Eine 70%-ige Ausbeute aus dem Rundholz durch die Verwendung von Seitenware stehe einer Ausbeute von 17% beim Blockbau gegenüber.Kein Verzug durch Trocknung - auch mit Kernware. Die Bretter werden auf Mittelpfosten in Lagen mit unterschiedlicher Faserrichtung mittels tro-ckener Hartholzdübel befestigt. Das Holz - auch Kernware - wird auf 12% getrocknet. Aus diesem System wurde neben dem chinesischen Zentrum für Willi Dungl in Gars auch ein Hotel mit 20.000 m2 umbauten Raum auf der Seiser-Alm/I und ein Pfarrzentrum mit Kirche in Japan errichtet.
Er wies darauf hin, dass der K-Wert nicht ausschlaggebend für die Wärmespeicherung und das Raumklima sei. Bei den gezeigten Statistiken schnitt der Riegelbau bei gleichen K-Werten am schlechtesten ab. Das Diffusions- und Dichtigkeitsrisiko bei diesen Bauten in den Griff zu bekommen, sei ausgesprochen schwierig. Deshalb liege der Holzleichtbau objektiv hinter dem Ziegelbau. „Es gibt beim Fertighaus Qualitätsabstufungen. Diese Bandbreite nach unten schadet dem gesamten Holzbau.” Durch den Preisdruck würden Zimmerer zu Barackenbauern, so Thoma.Fertigung auch in Skandinavien. Auf das Thema Mondholz angesprochen, meinte Thoma, dass man alles, was zur Qualitätssteigerung für das Holz beiträgt, einbeziehen wolle. Der Versuch an der HTL-Mödling unter Teischinger diese Theorien zu wiederlegen, sei keines Falls wissenschaftlich fundiert gewesen. Nach wie vor geht er davon aus, dass Insekten in das Holz zuerst gehen, das bei zunehmendem Mond geschlägert wurde.
An den Thoma-Standorten in Österreich wird ausschließlich mit Holz gearbeitet, das bei abnehmendem Mond geschlägert wurde. In Norwegen, wo die Holz100-Elemente ebenfalls ge-fertigt werden, wird auf die Mondphasen keine Rücksicht genommen.