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Über 70 führende Vertreter der österreichischen Fertighausindustrie vor der Kulisse des Wörthersees beim 27. Fertighaus-Symposium © Mag. (FH) Hubert Burböck

Hausbau-Trend hält an

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 04.06.2007 - 00:00
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Über 70 führende Vertreter der österreichischen Fertighausindustrie vor der Kulisse des Wörthersees beim 27. Fertighaus-Symposium © Mag. (FH) Hubert Burböck

"Die Fertighausbranche war und ist der stärkste Innovationsmotor am Bau”, wurde im Rahmen des 27. Fertighaus-Symposiums vom 9. bis 11. Mai in Pörtschach hervorgehoben. Der von Bramac, Isover und Knauf alljährlich veranstaltete Branchentreff wurde heuer erstmals um ein Fertighaus-Forum erweitert.

Holz muss international werden. In einem Impulsvortrag zur Zukunft der europäischen Holzwirtschaft hob der Präsident der österreichischen Holzindustrie, FHP-Obmann und Vorsitzende des europäischen Holzindustrie-Verbandes CEI Bois, Dr. Erich Wiesner, Wiehag, Altheim, die Notwendigkeit einer internationalen Positionierung des Werkstoffes Holz hervor. Es sei für den Werkstoff Holz keinesfalls hilfreich, wenn alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette nur ihre eigene Zunft vertreten und die Konkurrenz im Holzumfeld sehen.
„Holz muss international gegen Baumaterialien wie Stahl und Beton antreten - egal woher es kommt oder wer es verarbeitet”, appellierte Wiesner an die Branchenvertreter, übergeordnete Aufgaben der Wertschöpfungskette Holz zu erkennen und wahrzunehmen. „Unsere Branche beschäftigt sich zu viel mit sich selbst. Dadurch haben wir das Problem, nicht über den Tellerrand hinauszuschauen”, verwies er etwa auf die einheitliche Vorgangsweise der Betonindustrie.
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Fertigbau ist den Anforderungen des Kommunalbaus gewachsen: Geisler, Roth, Gruber, Schmid, Mölzl und Moderator Diwald (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck

Holz dominiert in Fertighaus-Industrie. Zur Materialfrage heißt es im Österreichischen Fertighausverband (ÖFV) dass jedes Material seine Berechtigung und seinen Platz habe. „Wir haben Mitglieder, die Holzhäuser produzieren, und solche, die Betonbauweisen anbieten - Kunden können sich somit je nach ihren persönlichen Vorlieben entscheiden”, so ÖFV-Geschäftsführer Christian Murhammer.
Im österreichischen Fertigbaumarkt weisen Holz-Konstruktionen einen Anteil von 85% auf, gefolgt von Beton mit rund 9% und Ziegelbauweise mit 3%. Der Rest sind kombinierte Bauweisen. „Ein Fertighaus ist nicht nur in Holz-Leichtbauweise erhältlich sondern auch in bewährten Massivholz-Systemen”, wurde hervorgehoben.
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Die beiden HFA-Techniker Schober (li.) und Teibinger präsentierten den jüngsten Stand der Forschungsprojekte im Holzbau © Mag. (FH) Hubert Burböck

Bauökologie nicht nur ein Marketinggag. Dass Bauökologie nicht nur als Marketing-Gag eingesetzt wird, sondern fundiert sein muss, unterstrich Mag. Hildegund Mötzl, Institut für Bauökologie (IBO). Sie verwies auf die Klima:aktiv-Initiative, in der alle Anforderungen hinsichtlich ökologisch wertvoller Bauweisen auf den Punkt gebracht wurden.
Helmut Jäger, Knauf, präsentierte die Ergebnisse einer Studie von baugenial, der Leichtbau-Plattform von acht führenden Unternehmen der Baustoffindustrie sowie des ÖFV und des Fachverbands der Holzindustrie. Demnach wird dem Leichtbau großes Potenzial prognostiziert. „Der Fertigbau-Anteil ist im vergangenen Jahrzehnt von 22 auf über 35% gestiegen, das stimmt uns positiv”, so Jäger.
Aktuelle Projekte hinsichtlich Holzbau- und Fassadensystemen präsentierten die beiden Holzbau Austria (HFA)-Techniker HTL-Ing. Klaus Peter Schober und DI Dr. Martin Teibinger. Ein Schwerpunkt in der Forschungsarbeit liege im Schallschutz bei Holzbau-Systemen für die urbane Anwendung. Ebenfalls verwies man auf ein Projekt, wo seit drei Jahren leistungsfähige Holzfassaden unterschiedlicher Materialien untersucht werden.

Fertighausverband wächst. Bei der abschließenden Generalversammlung wurden drei neue Mitglieder bestätigt: Magnum Massiv Bau, Vösendorf, und Top All inclusive Fertighaus wurden als ordentliche sowie Actual, Traun, als außer-ordentliches Mitglied aufgenommen.

Fertighausverband-Facts

Präsident: Ing. Josef Gruber, Variobau, Wr. Neustadt
Vizepräsident: Komm.-Rat Dir. Roland Suter, Hartlhaus, Echsenbach
Leiter wirtsch. Kommission:
Komm.-Rat Dir. Roland Suter
Leiter techn. Kommission:
Friedrich Schachner, Schachnerhaus, Öblarn
Ombudsmann: DI Helmut Lutz
Geschäftsführer:
Mag. Christian Murhammer
Mitglieder:
27 Fertighaushersteller
a. o. Mitglieder: 31 Zuliefer- und Ausstattungsbetriebe