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Martin Mühlbauer und Nenad Milenovic verfassten ihre Diplomarbeit an der HTL Mödling zu hygienischen Eigenschaften von Holz (v. li.) © HTL Mödling

Steigendes Interesse

Ein Artikel von DI Anton Sprenger | 23.05.2013 - 07:59
Kompetenzorientierter Unterricht lautet das Schlagwort, mit dem das Unterrichtsministerium den Bildungsanstalten bundesweit die Adaptierung der Lehrpläne beschert. „Eine der Auswirkungen davon an der Abteilung Holztechnik an der HTL Mödling ist der Bereich ,Materialien und Prozesse‘. Dieser teilt sich in mehrere Unterrichtsfächer, für die nunmehr eine gemeinschaftliche Benotung vorgesehen ist“, informiert Abteilungsvorstand Dr. Josef Bodner. Man hat sich auch freiwillig für die neue Zentralmatura gemeldet.
„Heuer gibt es 58 Kandidaten für Fachbereichsarbeiten, die 65 Lehrer der Abteilung betreuen. Im Schuljahr 2012/13 konnte seit längerer Zeit neben der fünfjährigen Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung wieder ein viersemestriges Kolleg für Holztechnik durchgeführt“, freut sich Bodner, der seit 2000 Abteilungsvorstand ist. 60 % der Teilnehmer sind junge Menschen mit Matura, 40 % Tischler- und Holzbau-Gesellen. Auch für das Schuljahr 2013/14 verzeichnet man steigenden Zuspruch, heißt es.
Ein fächer- und schulübergreifendes Kolleg „Materialtechnologie und Design“ wird ab nächstem Schuljahr auch Kompetenzen in Elektrotechnik und Innenarchitektur verleihen“, freut sich Bodner. An Europas größter HTL bilden 412 Lehrer 3500 Schüler, davon 300 in der Abteilung Holztechnik, aus.

Perspektive der Holzausbildung

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Martin Mühlbauer und Nenad Milenovic verfassten ihre Diplomarbeit an der HTL Mödling zu hygienischen Eigenschaften von Holz (v. li.) © HTL Mödling

Der wichtige Kontakt zur Wirtschaft wird von der Abteilung traditionell am Holztechniktag vertieft. Dieser fand in diesem Jahr am 23. Mai statt. Dabei wurden auch Diplomarbeiten präsentiert. In einer davon verglichen Martin Mühlbauer und Nenad Milenovic die hygienischen Eigenschaften von Holz (Ahorn, Rotbuche, Eiche und Bambus) mit Kunststoff. Das Ergebnis der Versuchsreihen wies auf eine antibakterielle Wirkung der Holzarten hin. Die Keimzahlen an Buche, Eiche und Ahorn waren schon nach kurzer Zeit auf ein Minimum geschrumpft. Bambus konnte diese Wirkung auch erzielen, jedoch nicht so effizient. Die Kunststoffproben zeigten im Vergleich sehr viel schlechtere Ergebnisse. Die Keimzahlen reduzierten sich nur sehr langsam und selbst dann nur mäßig. Der Grund dafür konnte mit einem Versuch über die Trocknungszeit gefunden werden. Die Hölzer „saugten“ das Wasser förmlich auf und banden es in den Zellen. Kunststoff zeigte diese Eigenschaft nicht und stellte den Bakterien das lebens- und vermehrungsnotwendige Wasser zur Verfügung.