Die Besucher können alle 40 Exponate aus der Weinig-Gruppe live unter die Lupe nehmen. Eine Premiere in Hannover stellt der gemeinsame Auftritt im Geschäftsbereich Holzwerkstoffe dar. Holz-Her zeigt auf dem Stand der Weinig-Gruppe Lösungen für CNC-Bearbeitung, Plattenaufteilung sowie Kantenanleimen und stellt Plattenlagersysteme vor.
Hauptvorteil ist der Kundennutzen
Der Megatrend heißt auch in der Holzwirtschaft Industrie 4.0. Gregor Baumbusch, Vorstand Vertrieb und Marketing, stellt allerdings klar: „Die bloße Digitalisierung bringt noch keinen Wettbewerbsvorteil. Unsere Lösungen zielen immer auf den Kundennutzen“. Effiziente und ressourcenschonende Planung und Produktion sowie intelligente Instandhaltung ziehen sich deshalb thematisch wie rote Fäden durch die vernetzte Fertigung, die bei Weinig unter dem Label W 4.0 Digital steht. Alle Lösungen sind darauf ausgerichtet, dass der Kunde die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und anwenderfreundlich zur Verfügung gestellt bekommt. Dies gilt für Industrie und Handwerk gleichermaßen, zwischen denen es kaum noch klare Grenzen gibt.
Zukunftsorientierte Fertigung
Hightech stellt hohe Anforderungen an das Bedienpersonal. Sollen die Betriebe vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels uneingeschränkt handlungsfähig bleiben, muss die Handhabung der anspruchsvollen Fertigungssysteme möglichst einfach gehalten werden. Simplifizierung ist deshalb eine zentrale Aufgabe für die Hersteller. Expertensysteme, die den Menschen am Bildschirm unterstützen beziehungsweise Fehlbedienungen ausschließen, stehen im Mittelpunkt. Die Weinig-Software OptiCom/Plus sorgt bei allen Maschinen und Systemen des Produktbereichs Zuschnitt für eine einheitliche Bedienoberfläche. Die Exponate bei den Kehlmaschinen sind optional mit der Rüsthilfe SmartTouch ausgestattet.
Überwachungssensoren verhindern Kollisionen in der Maschine und andere schwerwiegende Schäden. Beim Powermat 1500 hilft die Variohaube beim Verstellen der Andruckelemente. Bei der Ligna-Neuheit ProfiPress T Next Generation sorgt die automatische Holzdickeneinstellung für Fehlerver-
meidung beim Plattenpressen. Im Scanner-Segment reduziert die neue automatische Kameraverstellung Bedienfehler und ihre Auswirkungen auf ein Minimum. Das neue Weinig-EasyStop macht den Einstieg in die Automatisierung manueller Bearbeitungsmaschinen denkbar einfach. Die Schnittliste wird im Büro vorbereitet. Das Ausrichten der Werkstücke am Längenanschlag ist komfortabel ausgelegt. „Ein Beispiel für ein gelungenes Konzept zur Vereinfachung ist nicht zuletzt der kompakte Vierseiter Cube Plus, den wir ebenfalls auf dem Ligna-Stand präsentieren“, unterstreicht Klaus Müller, Leiter Kommunikation bei Weinig.
Vom Zuschnitt bis zum Keilzinken
Bei steigenden Kosten für Personal, Rohstoffe und Betriebsmittel wird die Ressourceneffizienz in der Fertigung eine zunehmende Rolle spielen. Dabei kommt dem Thema Optimierung entscheidende Bedeutung zu. Scannersysteme zur Qualitätsbegutachtung und Sortierung seien sicher bald auch in kleinen Betrieben Standard, ist man bei der Weinig-Gruppe überzeugt.
Der Schlüssel zum Erfolg ist die digitale Auftragsvorbereitung am PC. Mit Moulder Master bietet Weinig eine Software für ein perfekt organisiertes Arbeitsumfeld an. In Verbindung mit der neuen vollautomatischen Werkzeugschleifmaschine Rondamat 1000 CNC, dem Werkzeugmessstand OptiControl Digital und der PowerCom Plus Steuerung bildet der Moulder Master ein System, das die Prozessschritte von der Idee bis zum fertigen Profil verknüpft und die Vorbereitung der nächsten Werkzeuge und Profile parallel zur laufenden Produktion erlaubt.
Bei Kappsägen findet das Weinig-Softwarepaket OptiPal Verwendung. Es ermöglicht die intelligente Schnittlistenerstellung für die Paletten- und Kistenproduktion. Mit Millvision und Envision verfügt Weinig über weitere Software-Komponenten zur Digitalisierung der Produktionsschritte.
Holzoptimierung fängt in der Weinig-Gruppe bei der Schiebersäge OptiCut S 50 an. Neu sind die Ausrichthilfe für Pakete zur Erhöhung der Längengenauigkeit und die vollautomatische Werkstückkennzeichnung. Am oberen Ende der Leistungsskala steht bei Weinig die OptiCut 450 Quantum, die schnellste Optimierkappsäge der Welt. Die aktuelle Version glänzt mit der automatischen Verstelleinrichtung Vario-Stroke, die bis zu 7 % mehr Leistung bringt, und verfügt mit OptiStat über ein neues Tool zur Auswertung der Produktionsdaten. Ein starkes Doppel für leistungsorientiertes Fehlerkappen bilden die OptiCut 260 und der Weinig Vier-Seiten-Farbscanner EasyScan+.
Der EasyScan+ C verfügt über eine Hochleistungs-Optimierungssoftware für besonders hohe Ausbeute. Durch die Fokussierung auf die wichtigsten Funktionen und die konsequente Reduzierung der Optionen konnte das Preis-Leistungs-Verhältnis weiter verbessert werden.
Bei den Auftrennsägen hat Weinig mit dem RipAssist ein System für den optimierten Breitenzuschnitt im Programm. Auf der Ligna ist es bei der Raimann-Vielblattkreissäge VarioRip 310 M in Aktion zu erleben.
Effiziente Holzveredelung durch Keilzinkung ist ein weiteres Optimierungsthema, das die Weinig-Gruppe traditionell besetzt. Das Programm reicht von der Kurzholz-Lösung bis zur Hochleistungs-Keilzinkenanlage für Langholz. In Hannover wird die patentierte Fräskombination Turbo-S 1000 gezeigt. Dank automatischer Zerspanmaßeinstellung oder des Einsatzes eines Trimsavers erzielt die Anlage eine maximale Holzausbeute und erfüllt mit 15 Presstakten pro Minute hohe Leistungsansprüche. Eine Leimauftragsüberwachung sorgt für reduzierte Betriebskosten. Die Möglichkeiten der Turbo-S 1000 demonstriert man auf der Ligna im Rahmen einer verketteten Anlage, zu der auch die Highspeed-Kappanlage OptiCut 450 Quantum gehört.
Hobeln im Baukastensystem
Weinig hat mit dem Powermat ein Baukastensystem geschaffen, das genau diesen Anspruch erfüllt. Der neue Powermat 2400 feiert seine Weltpremiere auf der Ligna. Die Kehlmaschine ist für die industrielle Leis-tenfertigung mit bis zu 100 m/min Vorschubgeschwindigkeit ausgelegt und wird in einem mechanisierten Ablauf mit Beschickung und Abführung vorgeführt. Auf der 3D-Version können frei programmierbare strukturierte Oberflächen im Durchlauf hergestellt werden. Neu ist die Möglichkeit, auf der Maschine auch Werkstücke mit konischer und/oder geschwungener Kontur zu produzieren. Für den Einsteiger in die Weinig-Profilierwelt steht der Powermat 700 Compact zur Verfügung. Auf der nächsten Stufe, der Powermat 1500-Klasse, ist eine große Breite an Varianten für verschiedene Anforderungen erhältlich.
Nicht nur für Fenster
Das Weinig-Conturex-System umfasst in der zweiten Generation eine breite Palette von CNC-Centern für die Fenster- und Möbel-fertigung, die alle auf dem gleichen Prinzip des patentierten Zangentisches basieren. Das Angebot reicht von kompakter bis zu doppelbahniger Systemlösung mit paralleler Bearbeitung von zwei Werkstücken. Eine Leitrechner-Steuerung vernetzt beliebig viele Achsen und erlaubt ein fast grenzenloses Produktionssystem mit hoher Flexibilität bis Losgröße 1. Die problemlose Anbindung an jede gängige Branchensoftware öffnet das System Weinig-Solid Woodwork Flow (WF) für unterschiedliche Arbeitsumgebungen. Bislang wurde das CNC-Center meist in der Fensterproduktion eingesetzt.
Auf der Ligna demonstriert Weinig, wie die Conturex-Technologie zur modernen Möbel-Komplettbearbeitung passt. Neu beim integrierten, hoch produktiven Conturex C 125 Vario sind die Einlaufmechanisierung mit Parallelbeschickung, die vier Vario-Einzelzangentische mit je zwei Zangen sowie die zwei interpolierenden Fünf-Achs-Köpfe.
Um die Flexibilität der Conturex-Technologie zu demonstrieren, werden auf der vernetzten Anlage sowohl Möbelteile als auch Pfosten-/Riegel-Konstruktionen, Fenster- und Türenteile sowie Klappläden live gefertigt. Bestandteil der Demonstration ist der Weinig-Multirex 7225 Windows, eine Maschine mit Multifunktionskopf für die rationelle fünfseitige Holzbearbeitung. Die neue PRO-Torque-Technologie erlaubt eine hochgenaue Fünf-Achs-Simultanfräsbewegung.
Maximale Transparenz der Abläufe
Die vernetzten Systeme der Zukunft verlangen eine durchgängige Software-Lösung von der Idee bis zum fertigen Produkt. Nur so kann eine maximale Transparenz der Abläufe sichergestellt werden. Werkstückkennzeichnung mittels QR-Code/Barcode oder RFID ist ein wichtiger Helfer. Der Anwender profitiert von kurzen Durchlaufzeiten und der Eliminierung von Fehlerquellen. In Hannover sind die ausgestellten Anlagen der Weinig-Gruppe und viele Maschinen mit entsprechenden Systemen ausgestattet.
Die Innovationskraft der Gruppe
Ein Schwerpunkt des Weinig-Auftritts auf der Ligna ist das Projektgeschäft. Der Geschäftsbereich Weinig Concept, in dem die gesamte Kompetenz der Weinig-Gruppe gebündelt ist, stellt vier aktuelle Projekte vor: eine Fertigungslinie für Schalungsträger der Bauwirtschaft, die mit dem Schweighofer Prize ausgezeichnete, stumpf gestoßene Blockverleimung, eine kürzlich fertiggestellte Anlage zur Lagenherstellung für eine der größten CLT-Fertigungslinien in Europa sowie das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Palmölholz.
„Die aufgezählten Weinig-Anlagen sind nur Teile des Spektrums, welches wir auf der Ligna in Hannover zeigen“, macht Müller neugierig.