Holzwerk Obermeier

Strukturerkennung auch beim Laubholz

Ein Artikel von Martina Nöstler | 26.03.2019 - 13:42

„Wir legen sehr großen Wert auf die Qualität unserer Produkte. Unsere Anforderungen und auch jene unserer Kunden werden immer höher“, erklärt Alexander Palloch, Juniorchef von Holzwerk Obermeier, im Holzkurier-Gespräch. Seit dem Einsatz des ersten WoodEye-Scanners 2007 hat sich in der technischen Entwicklung sehr viel getan. Darum entschloss man sich bei Obermeier 2018, in einen neuen Scanner zu investieren. Aufgrund der langen, guten Zusammenarbeit mit WoodEye fiel die Wahl erneut auf die schwedische Technik.

Eigene Anpassungen möglich

Das Vertrauen war aber nicht der einzige Grund. „WoodEye ist in Bezug auf die Farberkennung bei Laubholz am besten. Außerdem sind unsere Mitarbeiter hinsichtlich der Bedienung des WoodEye-Systems sehr fit“, meint Palloch. „Unsere Software ist ,offen‘ für die Bediener. Die Philosophie von Wood-Eye ist, dass Kunden auf sich ändernde Anforderungen reagieren können und selbst Anpassungen vornehmen dürfen. Das ist auch wichtig für die Ausbeuteoptimierung“, ergänzt Peter Hagnberger. Er ist für den Scannervertrieb im deutschsprachigen Raum zuständig. „Und die hohe Flexibilität des Scanners tat ein Übriges für die Entscheidung“, meint Palloch, denn die Schweden entwickelten gemeinsam mit Obermeier eine neuartige Strukturerkennung bei Laubholz. Dazu aber später mehr.

WoodEye installierte den Scanner im November 2018 in eine bestehende Kapplinie, welche von Obermeier generalüberholt wurde. Nach nur einer Woche war der Scanner voll einsatzfähig. Dem Umbau vorangegangen sind umfangreiche Tests mit Laubholz von Obermeier in Schweden sowie eine Einschulung der Mitarbeiter. „Damit lässt sich die Inbetriebnahme vor Ort rasch umsetzen“, weiß Hagnberger. Der WoodEye 6 erkennt mit acht Kameras sowie zwölf Lasern bei Buche, Eiche und Esche zuverlässig diverse Holzmerkmale, wie Risse (Schräg- und Haarrisse), Äste, Bläue, Fäule, Splint, Kern, Wimmerwuchs, und andere Verfärbungen. Palloch und Hagnberger vermeiden unisono das Wort „Holzfehler“. „Oftmals sind seitens der Kunden Äste oder Farbveränderungen, wie Kern oder Splint, gefragt“, bestätigt Palloch. Im Fall Obermeier ist das Holzmerkmal also ein Muss. Der Scanner wertet die detektierten Merkmale nicht automatisch ab, sondern teilt sie einer entsprechenden Qualität zu. Hier liegt die Stärke von Holzwerk Obermeier: „Wir liefern speziell auf Kundenwunsch die Holzqualität beziehungsweise definierte Plattenbilder“, sagt Palloch.

Verbesserte Technik

WoodEye hat die Technik des neuen Scanners gegenüber seinen Vorgängermodellen noch weiter verbessert. Die Holzmerkmale werden noch eindeutiger erkannt, unter anderem aufgrund der verbesserten Hardware rund um das Holz. Mit LEDs und der präzisen Anordnung der Sensorik ist die Qualität noch konstanter.

Zudem entschied sich Obermeier für WoodEye Shape, der Krümmungsvermessung. Diese hat eine Kamera sowie zwei Laser und ist unmittelbar vor dem Scanner installiert.

Neue Weiterentwicklung

Wie eingangs erwähnt, war für Obermeier auch ein zusätzliches Feature ausschlaggebend für die Wahl des WoodEye 6. „Bisher war eine Strukturerkennung aufgrund des geringen Kontrastes bei Laubholz nicht möglich“, erklärt Hagnberger. „Mit dem Holzwerk Obermeier haben wir ein neues Modul entwickelt, das erkennt, welche Jahrringlage das Werkstück hat – also etwa Rift oder Halbrift – beziehungsweise, ob sich die Struktur/Maserung entlang des Brettes verändert.“ Derzeit befindet sich diese Entwicklung noch in der Testphase. „Wir haben aber bereits sehr gute Ergebnisse damit erzielt, sodass wir das neue Modul dauerhaft bei uns implementieren werden“, ergänzt Palloch.

Bei Holzwerk Obermeier ist man mit der Abwicklung seitens WoodEye und dem Scanner sehr zufrieden. „Wir müssen weniger nachsortieren und erzielen insgesamt eine höhere Wertschöpfung“, meint Palloch abschließend.

Holzwerk Obermeier

Standort: Schwindegg/DE
Gegründet: 1956 von Franz und Franziska Obermeier
Geschäftsführerin: Ingrid Obermeier-Osl
Mitarbeiter: 165
Einschnitt: 100.000 fm/J
Produkte: Schnittholz, Zuschnitte, Massivholzplatten, Kantel und Friesen für die Türenindustrie
Absatz: Deutschland und europäisches Ausland

WoodEye

Standort: Linköping/SE
Niederlassung: Rosenheim/DE
Gegründet: 1987
Geschäftsführer: Leif Erlandsson
Produkte: Scannertechnik für die Holzindustrie