Seit 2015 nimmt Leidorf Aufträge, wie die Bearbeitung von Brettsperrholz, Kerto/LVL, BSH oder Baubuche, an. In Zeiten des Fachkräftemangels wird die Vorfertigung, wie hier bei Leidorf durch einen Roboter, immer mehr zum Thema. Vermehrt arbeitet das Unternehmen an Projekten beziehungsweise Bauteilen, welche so vollständig wie möglich vorgefertigt werden sollen. Der Vorteil darin besteht in der schnelleren und günstigeren Montage.
Hoher Vorfertigungsgrad
Leidorf bietet unter anderem mit Gipsfaserplatten beplankte BSP-Elemente © Leidorf
Die Produktion von Wänden inklusive eines fertigen Wandaufbaus ist eine Idee, welche laut Geschäftsführer Alexander Leidorf oft auf viel Begeisterung stößt. Beginnend bei der Innenbeplankung mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten bis hin zur außen liegenden Dämmung, beliefert Leidorf seine Kunden.
„Wir liefern Zimmereien, Holzbauern, Bauunternehmen und Holzhändlern das komplett abgebundene Brettsperrholz-Projekt. Unsere Stärke ist ein ,BSP-Rundum-sorglos-Paket‘: kurze Lieferzeit, hohe Flexibilität unserer Roboter-CNC-Anlage und der Service von der Planung bis zur Montage“, sagt der Geschäftsführer. Mit dem Roboter kann Leidorf auch einen komplizierten Zuschnitt anbieten. „Dem Roboter ist es egal, ob er gerade, rund oder dreieckig bearbeitet“, erklärt Leidorf. In jüngster Zeit wurde in der Schweiz ein mehrgeschossiges Treppenhaus errichtet. „Wir übernahmen die Vorfertigung in Form von mit Gipsfaserplatten beplankten BSP-Bauteilen. Die brandschutztechnische Anforderung wurde mit einer Kapselung K30-RF1 umgesetzt. Damit erfüllt der Aufbau die Brandwiderstandsklasse REI30-FR1“, erläutert Leidorf.
Vorteile des Vorfertigens sind neben der einfachen und schnellen Montage die Einsparung von Fachkräften sowie Hilfskon- struktionen, wie Baugerüsten, auf der Baustelle.
Zukunft Holzbau
Die BSP-Verbinder werden schon im Werk eingebaut – das Zusammenschrauben auf der Baustelle kann somit ohne Gerüst von innen erfolgen © Leidorf
Der Service von Leidorf geht weit über die gewohnte Fertigungstiefe hinaus. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden durchgängig von der Planung des Brettsperrholz-Hauses über die Bearbeitung der BSP-Bauteile bis hin zur Logistik auf die Baustelle.
„Die Latte hinsichtlich der Qualität und Termintreue für den Kunden kann so wieder ein bisschen höher gelegt werden. Eine gute Planung im Vorfeld ist die Basis dafür, dass wir bei uns im Werk den Vorfertigungsgrad so weit wie möglich erhöhen können“, informiert Leidorf.
Was der Holzrahmenbau seit Jahren vormacht, übersetzt das Unternehmen auf das stark wachsende Produkt BSP. Das scheint ein logischer Schritt zu sein. „In der Brettsperrholz-Industrie selbst wird das Thema jedoch noch sehr wenig gelebt. Für die BSP-Hersteller führt eine zusätzliche Vorfertigung am Ende der Produktion zu einem Flaschenhals“, meint Leidorf. Dadurch würde sich der Plattenausstoß verringern. „Wir können sehr viel flexibler auf die Anforderungen unserer Kunden reagieren“, erklärt Leidorf. „Dabei gehen wir weit über den Fenstereinbau oder das Aufbringen von Dämmstoffen hinaus. Wir bauen auch einen patentierten BSP-Verbinder ein. Er kann für Wände und Decken verwendet werden. Auf der Baustelle ist dadurch eine komplette Montage von innen – also ohne Gerüst – möglich. So könnte man ein Hochhaus mit einem Akkuschrauber zusammenbauen.“
