Herbert Kendler ist Geschäftsführer von Tilo in Lohnsburg:
Die Fußbodenbranche ist in Summe gesehen bis zum Sommer gut durch die Coronazeit gekommen. Ausgehverbote haben dazu geführt, dass Verschönerungsprojekte im Eigenheim in Angriff genommen wurden. Neben Möbeln und Küchen betraf das auch den Boden. Das hat der Branche im Zentralalpenraum Auftrieb verliehen. Die derzeitige Instabilität der Lieferkette hat aber auch hier Auswirkungen gezeigt. Das ist der Grund, warum jetzt Preisrallyes und Verfügbarkeiten bei den Rohstoffen das Geschehen in der Bodenbranche prägen.
Die Preiserhöhungen werden derzeit von uns in der produzierenden Industrie absorbiert. Nur ein Teil der Steigerungen konnte an den Handel weitergegeben werden. Die Einkaufspreise der Rohstoffe sind aber explodiert. Hier braucht es dringend eine Entspannung, um weiterhin Produkte, die in Österreich entwickelt und produziert werden, möglich zu machen.
Bei uns waren die vergangenen Jahre geprägt vom Umbau und von zahlreichen Digitalisierungsmaßnahmen. Tilo konnte sich erfolgreich am Markt behaupten, was sich auch in einem Umsatzplus von 7 % im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Die Marke Tilo erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Wir erleben ein zunehmendes Bewusstsein bei den Kunden, die auf echte österreichische Produkte setzen und diese auch wertschätzen. Anerkannt werden die Bemühungen ebenso von außen – so wurde Tilo mit dem Market Business Excellence Quality Award ausgezeichnet. Auch die Tätigkeitsbereiche unserer Mitarbeiter entwickeln sich ständig weiter – das Berufsbild des Tischlers entwickelt sich zum angesehenen Maschinenführer und Holztechniker, die Digitalisierung und Automatisierung sorgen ebenfalls dafür, dass die Berufsbilder sich verändern.
Annika Windmöller, Leitung Unternehmenskommunikation, Windmöller, Augustdorf/DE:
Die Pandemie hat unsere digitale Entwicklung massiv beschleunigt. Wir haben unsere digitalen Kundenservices mit Volldampf ausgebaut und neue Ideen entwickelt. In Zeiten abgesagter Messen und sozialer Distanz bietet unser virtueller Showroom eine optimale Plattform für maximales Unternehmens- und Markenerlebnis. Im Februar 2021 konnten wir planmäßig unseren digitalen Showroom „Wineo workspace“ eröffnen, in dem unsere Kunden und Interessenten die komplette Produktpalette und all unsere Neuigkeiten erkunden können – auf Wunsch auch zusammen mit einem Wineo-Berater im persönlichen Austausch per Videokonferenz. Im Juli haben wir auf 2000 m2 das reale Pendant am Standort Augustdorf eröffnet. Hier können wir unseren Besuchern die Wineo-Produkt- und -Markenwelt in ihrer ganzen Vielfalt präsentieren. Angefangen bei der Lounge im Eingangsbereich über die Büros bis hin zu großen Workshop-, Creative- und Trainingsflächen wurde die Unternehmensphilosophie in der Gestaltung konsequent berücksichtigt und umgesetzt.
Als wichtigen digitalen Service in der Bodenplanung sehen wir den digitalen „Floor Viewer“, mit dem sich jeder Wineo-Bodenbelag in den eigenen Räumen einfach und schnell visualisieren lässt. Da Haptik und Beschaffenheit der Beläge natürlich eine entscheidende Rolle spielen, kann man über unseren Onlineshop kostenlos und unverbindlich Produktmuster anfordern. Verarbeiter unterstützen wir mit ausführlichen Schritt-für-Schritt-Verlegeanleitungen auf unserem Videoportal und im Download-Center. Dort stehen auch Empfehlungen zu beispielsweise Klebstoffen, Reinigung und Pflege, Prospektmaterial, Leistungserklärungen oder technische Datenblätter bereit.
Wohngesundheit und Nachhaltigkeit bekommen beim Endverbraucher definitiv einen höheren Stellenwert. Das belegen Umfragen. Die wichtigsten Wohnbereiche sind dabei naturgemäß Schlaf,- Wohn- und Kinderzimmer. Das können wir so bestätigen. Auch beim Homeoffice ist eine steigende Tendenz zu beobachten.
Eine gänzlich neue Entwicklung bezüglich der Designtrends sehen wir derzeit nicht. Nach wie vor dominieren Eichenoptiken die Welt der Dekore. Vor allem in Landhausdielenoptik, in möglichst großem Format und markanter Fugenoptik. Dies gilt gleichermaßen für Fliesendesigns. Grundsätzlich geht es um maximale Authentizität hinsichtlich des natürlichen Erscheinungsbildes. Traditionelle Verlegearten, wie zum Beispiel die Fischgrätverlegung mit kleinformatigen Planken, sind nach wie vor attraktiv. In puncto Design- und Verlegevielfalt wird übrigens unsere neue Purline-Kollektion Wineo 1000, die ab dem 2. Quartal 2022 verfügbar sein wird, Maßstäbe setzen.
Ludger Schindler ist Geschäftsführer der Meisterwerke in Rüthen-Meiste/DE:
Wir starten mit einer positiven Grundstimmung ins Jahr 2022 und sehen uns mit unserem umfangreichen Sortiments-Update zum 1. April 2022 für die kommende Zeit sehr gut aufgestellt. Im Fokus stehen für uns zwei wachstumsstarke Produkte: Rigid-Core-Designboden sowie der ressourcenschonende Lindura-Holzboden. Beim Rigid-Boden setzen wir auf europäische Zulieferer der Vorprodukte für die Produktion komplett am Standort Meiste. Dadurch sind wir auch in der Lage, unseren Kunden (zum Start erst einmal in Deutschland) ein Rücknahme- und Recyclingprogramm anzubieten, bei dem wir sowohl Verlegereste als auch komplette Böden am Ende ihres Produktlebenszyklus komplett zurücknehmen und in einem geschlossenen Kreislauf wieder zu Designböden verarbeiten.
Genauso nachhaltig stellen wir uns mit Lindura für die Zukunft auf. Für diesen Holzboden muss im Vergleich zu gängigen Mehrschichtparkett-Aufbauten nur rund ein Achtel des wertvollen Rohstoffs Holz eingesetzt werden – und das bei hervorragenden technischen Eigenschaften, die Lindura zum absolut alltagstauglichen Holzboden machen. Mit der 24-Stunden-Wasserresistenz ab 2022 dann auch im Badezimmer. Mit Lindura haben wir also einen echten Zukunftsboden im Programm, der gerade in Zeiten von Versorgungsengpässen im Parkettbereich unseren Händlern und den Endkunden eine echte nachhaltige und ressourcenschonende Alternative bietet.
Christiane Lindner ist Teil der Geschäftsführung von Mafi Holzfußboden in Schneegattern:
Das Jahr 2021 war bisher geprägt von Widersprüchen. Einerseits blicken wir auf ein wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreiches Jahr zurück, andererseits auch auf ein von der Pandemie geprägtes, sehr herausforderndes Jahr. Nahezu global durften wir in fast allen unserer Märkte ein Anziehen der Nachfrage nach echten, nachhaltigen und wohngesunden Produkten feststellen. Insbesondere die Architekturszene, aber auch Vertriebspartner setzen immer öfter auf
Mafi-Naturholzböden aus Gründen der Nachhaltigkeit und der positiven Eigenschaften für das Raumklima. Wir konnten zudem eine Reihe neuer Vertriebspartner gewinnen, die sich in diesem Bereich spezialisieren. Der Endkunde ist zeitgleich aufgeklärter, ja auch kritischer in der Betrachtung von Produkten geworden. Transparenz und klare Kommunikation sind unsere Antworten auf diese positive Entwicklung.
Die Suche nach neuen Teammitgliedern, auch um die gestiegene Nachfrage qualitativ entsprechend begleiten zu können, war hingegen eine Herausforderung. Als positive Anziehungspunkte erweisen sich in diesem Bereich unsere neuen, topmodernen Büroräumlichkeiten als auch Benefits für unsere Mitarbeiter, gepaart mit den sehr flachen und direkten Strukturen unseres Familienbetriebs. Ein großes Dankeschön muss an dieser Stelle unserer Stammbelegschaft ausgesprochen werden, die Krankenstände, Produktionsspitzen und die Pandemie an sich stets motiviert und mit toller Arbeit bewältigt.“