Holz Hahn

Mit Kreissägentechnologie zum Erfolg

Ein Artikel von Martina Nöstler | 18.12.2018 - 10:43

„EWD konnte uns das gesamte Einschnittkonzept aus einer Hand liefern. Außerdem hat uns die Kombination aus Haupt- und Besäumanlage sehr gut gefallen“, begründet Günther Hahn, einer der beiden Geschäftsführer von Holz Hahn, die Entscheidung für den Ausrüster. „Wir haben uns viele Referenzanlagen angesehen. EWD hat die meiste Erfahrung mit Rundlaufanlagen.“ EWD lieferte für das neue Sägewerk die gesamte Einschnittlinie vom Blockzug nach der Rundholzaufgabe bis zur Übergabe an das nachfolgende Sortierwerk (s. Link Umbau, Neubau oder zusperren?).

Bauholz und Massenware im Rundlauf

Bei der Rundholzaufgabe entschied sich Hahn für zwei Decks: eines für Massenware bis 5 m Länge und eines für Bauholz bis 13 m Länge. Je nach Auslastung der Linie kann der Maschinenführer die Sägelinie abwechselnd beschicken. Die Stämme passieren zuerst eine 3D-Vermessung von Microtec, Brixen/IT. „Anhand dieser Daten und der hinterlegten Schnittbilder ermittelt unsere Optimierung eWood den bestmöglichen Einschnitt“, erklärt Michael Beyer, Projektleiter bei EWD. Dabei gilt in der Regel immer: Wert vor Volumen. Der Bediener kann aber immer in das vorgeschlagene Einschnittbild eingreifen und die Prioritäten ändern. Bauholzlisten werden im Büro eingegeben und automatisch an den Rundholzplatz beziehungsweise die Sägelinie übertragen.

Der Zentrier- und Einzugstisch ZE2 dreht den Stamm in die richtige Lage. Der PF19-Spaner erzeugt zwei plane Flächen. Bei langen Stämmen über 6 m setzt eine Kappsäge einen senkrechten Schnitt für die Seitenware. Erst dann trennt die Doppelwellen-Kreissäge (DWK) den Stamm in Haupt- und Seitenware auf. Stücke über 120 mm Stärke gehen auf jeden Fall in den Rundlauf und werden mit der DWK nochmals aufgetrennt. Die Microtec-Vermessung ermittelt in diesem Fall erneut die Dimension der Hölzer und eWood führt bei Bedarf eine Re-Optimierung durch. Die Vorschubgeschwindigkeit der Sägelinie lässt sich von 30 bis 100 m/min variabel regeln.

Hinter der DWK – beim Quertransport in Richtung Rundlauf – realisierte EWD eine spezielle Vereinzelung für den mehrstieligen Einschnitt. Kommt nur ein Model oder Kantholz aus der DWK, lässt sich die Vereinzelung überfahren. „Dies ist eine sehr effiziente Lösung zur Leistungssteigerung“, meint EWD-Vertriebsverantwortlicher Thomas Lang, der mit seiner langjährigen Erfahrung und als Spezialist für den österreichischen Markt die Konzeption für Holz Hahn entwickelt hat.

Besäumen und nachschneiden

Seiten- und Hauptware bis 120 mm Stärke und 6 m Länge gehen getrennt über zwei Decks zur Besäumanlage Optimes BKO-6. Diese schafft Vorschubgeschwindigkeiten je nach Schnitthöhe von 80 bis 360 m/min beziehungsweise eine Stückzahl von durchschnittlich 35 Bretter pro Minute. Der Bediener sitzt bequem in einer Kabine und steuert die Anlage per Joystick. Die Hölzer ziehen im Querdurchlauf an ihm vorbei. Er hat die Möglichkeit, schlechte Ware an einer Klappe auszuschleusen und Schwartenanläufe mit der Nullsäge zu kappen. Das Schnittholz wird am Einzugstisch positioniert, im Längsdurchlauf vermessen und bis zu fünfstielig variabel aufgetrennt. Nach der BKO-6 separiert ein Abscheider die Spreißel von der Gutware. Letztere gelangt in das Sortierwerk von TC Maschinenbau.

Im Frühjahr startete EWD mit den Montagearbeiten und bereits im Herbst erreichte man die vereinbarten Einschnittmengen. Darum sind die Brüder auch sehr zuversichtlich, bereits ab dem nächsten Jahr die Einschnittleistung von 80.000 fm/J im Einschichtbetrieb zu erreichen.

EWD

Standorte: Altötting/DE, Reutlingen/DE
Gegründet: 1872
Geschäftsführer: Herbert Oppenborn
Mitarbeiter: 216
Produkte: Bandsägen, Besäumanlagen, Spaner- und Profilieranlagen, Gatter, Mechanisierung, Ersatzteile
Absatz: weltweit