Sägewerk Hainz

Leistungssteigerung im Sägewerk

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 23.03.2023 - 09:38
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Die Paul Maschinenfabrik lieferte an das Sägewerk Hainz eine Doppelbesäumkreissäge des Typs KME3 mit vier verstellbaren Sägebüchsen sowie einem 90 kW starken Motor © Paul Maschinenfabrik

Zur modernen und effizienten Bearbeitung der überwiegenden Weichhölzer aus Lärche, Fichte, Tanne oder Douglasie sollte der alte Doppelbesäumer erneuert und um weitere Automatisierungskomponenten ergänzt werden. Dieses Vorhaben führte Tobias Hainz zur Paul Maschinenfabrik nach Dürmentingen/DE. Das Team des Maschinenbauers plante für das Sägewerk eine Power-Rip-Besäumanlage. Diese Kombination, bestehend aus Doppelbesäumkreissäge KME3 und Beschickungssystem AB920, macht die Arbeit des Bedieners einfacher, effizienter und sicherer.

„Die AB920 vermisst vollautomatisch jedes einzelne, vom Gatter kommende Brett, erfasst dabei die Geometrie und berechnet die größtmögliche Ausbeute in Abhängigkeit der kundenprogrammierten Stücklisten“, sagt Lothar Peschel von Paul. „Der Doppelbesäumer KME3 positioniert blitzschnell die Sägeblätter auf den vier verstellbaren Sägebüchsen und trennt die Werkstücke exakt und kraftvoll mit seinem 90 kW-Motor auf.“

Flexible Stapellösung für Langware

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Blick auf die Besäumanlage Power-Rip sowie den nachfolgenden, mobilen Stapler des Typs ZSA © Paul Maschinenfabrik

Zur Leistungssteigerung im Sägewerk Hainz entwickelte die Paul Maschinenfabrik außerdem ihren ersten „mobilen“ ZSA-Stapelautomaten. Dank der guten Zusammenarbeit mit Hainz brachte man die Anlage vom Prototyp zur Serienreife. Dieses Modell wurde speziell zum Stapeln von Langware (bis maximal 8,2 m Länge) konzipiert und funktioniert nach dem Paternoster-Prinzip. Der Stapelautomat übernimmt die einzelnen Werkstücke, hebt sie von der Arbeitshöhe nach oben, bildet dort Lagen und stapelt sie anschließend versetzt, verdreht oder mit Lücken auf eine Rollenbahn. Stapel- und Stabilisierungsleisten legt der Bediener bei dieser Ausführung händisch ein.

„Der mobile ZSA hebt sich von den anderen Produkten mit seiner äußerst robusten und flexiblen Bauweise ab“, betont Peschel. Im bayerischen Sägewerk Hainz stapelt das System entweder vom Gatter kommendes Bauholz mit Querschnitten bis beispielsweise 160 mal 200 mm oder Brettware nach dem Auftrennen mit der KME3, was bisher von Hand geschah. Auf Gleisen rollt der Stapler von Einsatzort zu Einsatzort, wo gemischte Holzpakete unterschiedlicher Werkstücke mit individuellen Stapelbreiten und -höhen je nach Bedarf der Sägewerkskunden entstehen.

Das Stapelsystem besteht aus drei Ständern, von denen jeder individuell über ein 17 Zoll-Touchdisplay programmierbar ist. Sie lassen sich verschieben, um den Stapelautomaten in der Länge an die Werkstücke anzupassen. Kommen bei kürzeren Werkstücken nur zwei zum Einsatz, lässt sich der dritte einfach abschalten, was unter anderem auch Energie spart.

Eine gute Entscheidung

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Neuentwicklung der Paul Maschinenfabrik: der mobile Stapelautomat ZSA für flexible Anwendungen © Paul Maschinenfabrik

„Beim Stapeln unserer Produkte konnten wir die Flexibilität und die Leistung deutlich steigern sowie den Kraft- und Zeitaufwand senken. Die Arbeit von zwei Personen wird dank der Unterstützung des Stapelautomaten jetzt von nur noch einer Person erledigt“, erklärt Tobias Hainz. Er zeigt sich mit seiner Investition zufrieden: „Besonders die robuste Bauweise hat mich überzeugt, Holzlagen mit einem Gewicht von bis zu 400 kg sind keine Seltenheit.“