Weiterverarbeitung gehört bedient
Hier geht"s los: Beim Spanereinzug werden die dreidimensional vermessenen Bloche so positioniert, dass die optimale Wertschöpfung bleibt © DI Johannes Plackner
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wird das Rundholz mit einer Sortierspanne von 4 cm in die Betonboxen aufgeteilt. Das optimale Schnittbild eines 40er-Blochs sieht aber mitunter ganz anders aus als jenes eines 43er-Blochs. „Daher waren flexible Aggregate nötig, die schnell verstellen“, erklärt DI (FH) Alexander Gleich, der das Projekt für Linck betreut hat.
Zuerst der Spaner, dann die Kreissägen
Friedrich Rothmund (re.) und DI (FH) Alexander Gleich von Linck zeigen die neue Sägelinie, welche im Team entwickelt wurde © DI Johannes Plackner
„Wir schneiden die Seitenware bis zu 66 mm stark. Bei entsprechender Qualität kann ich sie auch für KVH verwenden“, erklärt Rothmund dazu. Da die Preise hier wesentlich höher sind als für klassische 23 mm-Schalung, werden die Bloche mitunter so asymmetrisch durch die Maschine geführt, dass auf einer Seite gar keine Bretter überbleiben, gegenüber aber hochwertigere Ware entsteht.
… und schon sind acht KVH-Stiele fertig
Im Überblick: Nach dem Spaner geht"s zur Seitenbrettabscheidung, durch Horizontalkreissäge und Nachschnitt-Doppelwellenkreissäge zur Sortierung oder für die Model wieder zum Anfang © DI Johannes Plackner
Ein 4 m langes Bloch mit 40 cm Zopf, das Maschinenführer Branko Misanovic gerade am Bildschirm hat, wird beispielsweise in vier Stück 66 mal 111 mm und vier Stück 66 mal 175 mm-Ware aufgetrennt. Die fertige Hauptware wird abschließend per Querförderer an die ebenfalls neue Sortierung von TC Maschinenbau, St. Veit an der Glan, überreicht. Rund 70 % der Hauptware gehen in die eigene Weiterverarbeitung.
Übersichtliche Steuerung
Von Millionensägewerken spricht heute keiner mehr. Installationen wie in Klettgau entsprechen eher der Zukunft der heimischen Sägeindustrie. Das glaubt auch Rothmund und erinnert sich an die Auftragsvergabe. „Ich habe gesagt: So ist das Budget, das muss die Linie können und ich will im Jahr 60.000 fm schneiden.“ Bei Linck hat ihn die Technik überzeugt. Er spricht vom „Mercedes unter den Sägelinien“. Tatsächlich hinterlassen viele Details einen hochwertigen Eindruck. Das beginnt bei den stabilen Aggregaten, reicht von der sauber ausgeführten Hydraulikanlage bis hin zu der Visualisierung am Monitor. Dort sieht der Maschinenführer auf einen Blick alle wichtigen Parameter, etwa: Welches Schnittbild wird gefahren? Welche Aufträge werden damit bedient? Wo befinden sich die Bloche und Model in der Linie? Links oben im Bildschirm gibt es dann noch einen Zeiger, der die Leistungsaufnahme anzeigt. Anhand dieses Werts wird die Vorschubgeschwindigkeit automatisch geregelt. Obwohl die Anlage noch ganz neu ist, sitzt Misanovic sehr entspannt in seinem Sessel und übt im Wesentlichen nur mehr Überwachungsaufgaben aus.„Das Geld liegt in der Optimierung“
Alles im Griff hat Anlagenführer Branko Misanovic in seiner aufgeräumten Steuerwarte © DI Johannes Plackner
Gegenüber dem Gatter stieg die Schnittgenauigkeit massiv an. 1 mm spart sich Rothmund nun bei jeder einzelnen Schnittfuge mit der höheren Präzision. Das kumuliert sich bei 60.000 fm/J auf ein erkleckliches Sümmchen.
Eingepasst „mit dem Schuhlöffel“
So sieht"s aus: Am Bedienterminal werden unter anderem das aktuelle Schnittbild und die Leistungsaufnahme angezeigt © DI Johannes Plackner
Im Sägewerk selbst sind nur mehr sechs Mitarbeiter beschäftigt. Diese hohe Arbeitsplatzproduktivität ist wichtig, da das Sägewerk nur einen Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ist. Dementsprechend teuer sind qualifizierte Mitarbeiter.