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Josef Aitzetmüller, Florian Fuchs und Manuel Aitzetmüller im Sägewerk (v. li.) © Martina Nöstler

Sägewerk Aitzetmüller

Investitionen im Fünf-Jahre-Takt

Ein Artikel von Martina Nöstler | 15.09.2017 - 08:04
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WDT erneuerte die komplette Mechanisierung ab dem Gatter (li.) bis zur Sortierung (re.) © Martina Nöstler

Für kleine bis mittelgroße Sägewerke sind neue Maschine oftmals schwierig zu finanzieren. Kommen dann zu einer neuen Anlage noch einige Mechanisierungskomponenten dazu, kann das Budget schnell mal überschritten sein. Darum suchte Josef Aitzetmüller, Geschäftsführer des gleichnamigen Sägewerkes in Vorchdorf im Almtal, nach geeigneten Lösungen. „In der Regel verfolgen wir bei unseren Umbauten und Neuerungen einen Fünf-Jahre-Plan“, erklärt der Säger. 2007 investierte man in einen neuen Spannwagen, 2011 kam das Multi-BV-Gatter hinzu. Zum Jahreswechsel 2016/17 realisierte Aitzetmüller den wohl größten Umbau im Sägewerk, den er seit der Übernahme 1997 durchführen musste.

Verbesserter Arbeitsablauf

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Hinter dem Besäumer folgen drei Abwürfe für starke Seiten- beziehungsweise Hauptware © Martina Nöstler

Die Umbauarbeiten im Sägewerk wurden notwendig, da Aitzetmüller den Nachschnitt mit dem Gatter durchführt. Dafür mussten die Model mit dem Stapler erneut aufgegeben werden. „Das war zu aufwendig und unflexibel“, urteilt der Geschäftsführer. Zudem war ein in die Jahre gekommener Handbesäumer im Einsatz. Diese Engpässe mussten beseitigt werden. Schon Aitzetmüllers Vater war mit WDT Maschinenbau aus Kindberg in Kontakt und man realisierte gemeinsam Projekte. Der steirische Spezialist kam auch bei der jüngsten Investition von Aitzetmüller zum Zug.

„Im Mai des vergangenen Jahres hatten wir die Möglichkeit, einen gebrauchten Besäumer in Frankreich zu kaufen. Nach der Besichtigung mit Josef Aitzetmüller haben wir zugeschlagen“, erzählt WDT-Geschäftsführer Florian Fuchs. Im Anschluss ging es an die Planung: WDT erneuerte die gesamte Mechanisierung ab dem Spaltkeil hinter dem Gatter, baute den Combimes-Besäumer ein, installierte auch teilweise eine neue Sortierung hinter dem Besäumer sowie die Restholzentsorgung. Die Komponenten sind ein Mix aus neuen und gebrauchten Teilen. Letztere brachte WDT vor der Installation in Kindberg wieder auf Vordermann.

Umfangreiche Installationen

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WDT lieferte auch die gesamte Entsorgung inklusive Hacker und Trommelsieb © Martina Nöstler

Am 6. Dezember startete Aitzetmüller mit seiner Mannschaft in Eigenregie die Demontage der bestehenden Anlagen. Im Zuge des Ausbaus war es erforderlich, die Halle um einige Meter zu erweitern und für die Restholzentsorgung den Keller zu vergrößern. Im Februar rückte WDT mit seinem Montageteam in Vorchdorf an und begann mit der Installation der neuen Anlagen. Bereits Ende März konnte das Sägewerk den Probebetrieb aufnehmen. WDT war auch für die gesamte Elektrik und Steuerung zuständig.

Hinter dem Gatter kann Fertigware nach rechts absortiert werden. Der Rest gelangt nach links in den Rundlauf. Seitenware fährt eine Station weiter: Diese kann entweder direkt nach links zum Besäumer transportiert werden oder der Förderer zieht die Hölzer nach rechts und bringt sie in einen Zwischenspeicher. Hier ist zudem eine Fremdaufgabe möglich, da Aitzetmüller mit dem Besäumer Lohnarbeit anbietet. Zudem wird unbesäumte Ware erst nach der Trocknung aufgetrennt. Der Combimes verarbeitet Bretter bis 124 mm Stärke und trennt diese bis zu dreistielig variabel (plus Fixmaße) auf. „Damit können wir starke Seitenware vom MBV-Gatter flexibel zu Hauptware verarbeiten“, verdeutlicht der Säger. Hinter dem Combimes folgen der Spreißelabscheider und insgesamt drei Abwürfe. „Früher mussten wir beim Listenbauholz-Einschnitt jedes Stück zum Nachschnitt wieder mit dem Stapler aufgeben. Jetzt geht fast alles über den Rundlauf. Außerdem sind die Abläufe viel schonender und schneller“, sagt Aitzetmüller und ist sichtlich erfreut über die Umbauarbeiten. Und auch die Kombination aus Alt und Neu habe sich bestens bewährt.

Sägewerk Aitzetmüller

Standort: Vorchdorf
Geschäftsführer: Josef Aitzetmüller
Mitarbeiter: 5
Einschnitt: 8.000 fm/J (Plan ab 2018)
Sortiment: Listenbauholz, sämtliche Dimensionen für Holzbaubetriebe; Verpackungsware; Zuschnitte, Hobelware; Holzbriketts
Absatz: regional