Sägewerk Klankermeier

Tadellose Abwicklung

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.10.2018 - 16:19

Mit ein Grund für den Wiederaufbau war Michael Klankermeiers Sohn, Michael Klankermeier jun., der im Sommer seinen Abschluss als Sägewerksmeister absolvierte. Damit steht die vierte Generation in Neumarkt-St. Veit quasi in den Startlöchern.

Die Brandursache war ein technischer Defekt. Das Feuer vernichtete das erst 2010 neu errichtete Sägewerk. Nachdem der Schock überwunden war, besichtigte die Familie Klankermeier Sägewerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um sich Anregungen für den Wiederaufbau zu holen. Letztlich griff man auf bewährte Technik zurück: Der Maschinenspezialist H.I.T. aus Ettringen/DE lieferte schon 2010 die kombinierte Nachschnittmaschine. Aufgrund der guten Erfahrungen von Klankermeier mit H.I.T. stattete der Maschinenbauer das Sägewerk erneut aus. „Wir hatten bisher auch eine tadellose Zusammenarbeit und der Service klappte immer. Außerdem hat uns die Anlagenkonstellation sehr gut gefallen“, erklärt Inhaber Klankermeier.

Alles ab dem Gatter

H.I.T. lieferte die gesamte Sägewerksausstattung ab dem Rollgang hinter dem Gatter: Dazu gehören die gesamte Mechanisierung, die kombinierte Nachschnitt- und Besäumanlage KSM 200 sowie die Sortierung samt Stapelhilfe. Klankermeier hat sich auf den Einschnitt von Bauholz, Verpackungsware sowie S10-Dielen spezialisiert und ist diesen Sortimenten und seinen Kunden auch nach dem Brand treu geblieben. Rundholz bis 75 cm Durchmesser mit einer Länge von bis zu 12 m gelangt zum Einschnitt. „Überwiegend schneiden wir aber Stämme von 4 bis 8 m“, führt Klankermeier aus. Der Verkauf erfolgt großteils in einem Umkreis von rund 100 km an Zimmereibetriebe, Weiterverarbeiter und Händler.

Den Einschnitt bewältigt das Sägewerk mit einem Gatter samt Breitenverstellung. Dieses ermöglicht eine rasche Umstellung des Einhangs. Entsprechend viele unterschiedliche Dimensionen fallen für die nachfolgenden Anlagen an. Den Gatterrollengang stattete H.I.T. mit einem Modelabwurf und einem Senkförderer aus. Haupt- und Seitenwaren gelangen über zwei Decks in Richtung der kombinierten Besäum- und Nachschnittkreissäge KSM 200. Ein besonderer Vorteil für Klankermeier ist die Bedienung: Der Mitarbeiter sitzt in einer beheizten Kabine auf einem automatischen Bedienstuhl und muss nicht mehr händisch in den Ablauf eingreifen. Die gesamte Steuerung erfolgt über Joysticks. „Das stellt eine wesentliche Erleichterung dar“, sagt Klankermeier und freut sich. Das Schnittholz gelangt über einen Förderer und eine Entzerrstufe mit Rückführmöglichkeit zur Beurteilungsstation. Der Mitarbeiter an der KSM 200 kann die Bretter über eine Wendestation bei Bedarf drehen. Schlechte Qualitäten lassen sich mittels einer Klappe in Richtung Entsorgungsanlage ausschleusen. „Wenden, vereinzeln, ausschleusen – alles passiert mittels Joystick“, verdeutlicht H.I.T.-Geschäftsführer Franz Anton die bequeme Bedienung der KSM 200. Im Anschluss folgt im Quertransport eine Kappanlage mit Schwartensäge. Über einen Förderrollgang lässt sich das Werkstück exakt für das Kappen positionieren.

Wir waren bisher mit H.I.T. immer sehr zufrieden. Darum haben wir uns wieder für deren Ausrüstung entschieden.


Michael Klankermeier, Inhaber

Variabler Einschnitt

Im Querdurchlauf wird das Holz durch eine Messung mit zwölf Lasern von oben transportiert, wodurch die Anlage die Maße ermittelt. Ein Zentriertisch richtet die Ware links- oder rechtsbündig beziehungsweise mittig aus. „Zudem gibt es vor der KSM 200 eine Zentriereinheit für scharfkantigen Einschnitt“, erklärt Anton. Die Optimierung von Bidac ermittelt aufgrund der hinterlegten Schnittlisten den bestmöglichen Einschnitt. Hinter der kombinierten Maschine gibt es einen automatischen Spreißeltrenner sowie eine Seitenwarenrückführung. Die KSM 200 ist für einen fünfstielig variablen Einschnitt ausgelegt. Die maximale Schnittstärke beträgt 200 mm. Damit kann Klankermeier ein großes Spektrum an Schnittholzdimensionen verarbeiten.

Die Hauptware gelangt über einen Sortierstrang zu mehreren Abwürfen, wo Mitarbeiter das Holz händisch stapeln. Seitenware wird in zwölf Sortierboxen eingeteilt. Dort steht eine Stapelhilfe zur Verfügung.

Klankermeier ist mit der Abwicklung und dem Service von H.I.T. ebenso zufrieden wie mit der neuen Technik. „Vor allem der Holztransport ist jetzt viel sanfter und die Stapelhilfe erleichtert die Arbeit. Auch die Bedienkabine ist ein Highlight für die Mitarbeiter.“

Sägewerk Klankermeier

Standort: Neumarkt-Sankt Veit/DE
Gegründet: 1952
Inhaber: Michael Klankermeier
Mitarbeiter: 9
Einschnitt: 20.000 fm/J (Plan 2018)
Produkte: Bauware, Bauholz, Verpackung, S10-Dielen und -Latten
Absatz: regional an Zimmereien, Händler und Weiterverarbeiter